#unhatewomen – stellt frauenverachtende Musik an den Pranger

Mit dem Hashtag und der dazugehörigen Kampagne #unhatewomen stellt der gemeinnützige Verein Terre Des Femmes ab sofort problematische und strittige Künstler an den Online-Pranger, die mit frauenverachtende Lyrics verwenden und ein Frauenbild eines Wasweißich an den Tag legen. Auf der einen Seite ist es traurig, dass man 2020 noch immer solche Initiativen benötigt, um auf solche Geschehnisse aufmerksam zu machen. Aber auf der anderen Seite ist genau JETZT die richtige Zeit dafür.

Auf der Webseite zu der Kampagne erklären die Initiatoren folgendes:

Gewalt gegen Frauen ist nicht immer nur physisch. Auch Sprache kann Gewalt sein. Verbale Gewalt gegen Frauen wird millionenfach gehört, geliked und gefeiert – und so zum Teil unseres Alltags und unserer Sprache.

#UNHATEWOMEN macht diese Gewalt gegen Frauen sichtbar.

Verbreite #UNHATEWOMEN und poste den Hashtag unter frauenverachtende Texte, Songs oder Posts. Bring die Gewalt zur Sprache und sensibilisiere dafür, dass auch Worte Gewalt sein können. Damit Hassrede gegen Frauen nicht weiter unwidersprochen bleibt und zur Normalität wird.

TERRE DES FEMMES fordert die konsequente Bekämpfung und Strafverfolgung von Hasskriminalität gegen Frauen und Mädchen im Internet.

Das Team hinter Rapblokk wird das ab sofort auch konsequenter durchziehen – wir selbst haben offensichtlich frauenverachtende Texte und Beiträge zu oft durchgewunken, ignoriert und weggelächelt. Das hört nun auf – nach und nach werden wir bereits veröffentlichte Beiträge von genau solchen Künstlern schrittweise aus unserem Archiv entfernen. Wir sind zwar ungleich kleiner als Medien wie die Juice, Rap.de, Backspin und Konsorten – aber irgendjemand muss den ersten Schritt machen und solche Beiträge löschen. Unabhängig davon, ob YouTube- oder Affiliate-Money auf dem Spiel steht.

Was ist das auch für eine medien- und kulturschaffende „Szene“, in der beispielsweise kein öffentlicher Diskurs darüber stattfindet, dass ein erwachsener Mann einer Frau öffentlich ein Kopfgeld ausspricht? Warum gibt man diesem Berliner Künstler, dessen negatives Frauen- und Weltbild länger bekannt ist, eine Plattform in stundenlangen epischen Videos? Was soll das? Wie war das nochmal mit der Gleichstellung von Menschen und Gleichberechtigung? Ach und wie schreibt man nochmal Menchsnwürde?

Es wird Zeit, dass man sich öffentlich dagegen positioniert. Den Mund aufmacht und Probleme benennt. Egal über welche Kanäle und ohne Angst vor Redaktionsbesuchen oder Anwaltsschreiben. Zur Not klären wir das eben Face2Face bei einem Boxkampf alder, es ist so ein gottverdammter Kindergarten geworden.

Es reicht auch nicht, als Medium zu solchen Themen Stellung zu beziehen, kritische Künstler auf die schwarze Liste zu setzen und Berliner Pornorappern eine Plattform zu bieten. Shoutout Rap.dealder. Wie gesagt, ich nehme Rapblokk da nicht raus, wir werden uns bessern und haben in den letzten Wochen schon diverse Postings überdacht und im Anschluss nicht gebracht.

Ich habe hier bewusst keine Künstlernamen genannt. Ja, aus Angst vor Abmahnschreiben. Aber dennoch müssen wir erste Schritte gehen – oben genannte Maßnahmen sind eine erste Möglichkeit dazu.

Was kann man sonst noch tun?

  • Benutzt den Hashtag #unhatewomen, sobald ihr über frauenverachtende Textpassagen und Postings stoßt
  • Postet die Plakate mit dem Hashtag #unhatewomen in eurer Social Media Feeds und schickt sie euren Freunden und der Familie – unten eingebunden
  • Bereinigt eure Playlists und schmeißt kritische Songs runter
  • Redet mit euren Freunden über diese Künstler
  • Macht Screenshots dieser Textpassagen und veröffentlicht das
  • Unterstützt 365 Female MCs
  • Unterstützt Keychange – die 50:50 Initiative für die Festivals dieser Welt (noch so ein Aufreger-Thema)
  • Unterstützt #unhatewomen im Netz und verbreitet das unten eingebundene Video und verweist auf die Webseite
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